Tipp: Ringvorlesung “Disegno. Zeichnen und Entwerfen in der Frühen Neuzeit”

Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,

an der Goethe Universität in Frankfurt am Main findet in diesem Semester eine äußerst spannende Ringvorlesung mit dem Titel „Disegno. Zeichnen und Entwerfen in der Frühen Neuzeit“ statt.
Hier erwarten euch sehr interessante kunstwissenschaftliche Beiträge renommierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler u.A. aus dem Ashmolean Museum Oxford, der Freien Universität zu Berlin oder der Universität Wien. Stolz können wir euch mitteilen, dass auch unsere Institutsleiterin Prof. Dr. Daniela Bohde (Professur Kunstgeschichte der Vormoderne) an dieser breitgefächerten Ringvorlesung teilnimmt und das Programm durch ihren Vortrag “Jenseits des Disegno. Selbständige deutsche Zeichnungen des frühen 16. Jahrhunderts” bereichern wird.
Da die Vorträge sehr relevant für die Studierenden der Kunstgeschichte sind, ist ein Besuch der Ringvorlesung äußerst empfehlenswert. Vor allem bietet sich für alle Masterstudenten/innen die Möglichkeit, nach erfolgreicher Teilnahme der Veranstaltung, sich diese im Modul „Komparative Methodenkompetenz“ anrechnen zu lassen. Der dementsprechende Kurs wird demnächst auf Campus zu finden sein.

Beschreibung

Disegno. Zeichnen und Entwerfen in der Frühen Neuzeit

“Disegno ist der Vater unserer drei Künste Architektur, Bildhauerei und Malerei, der aus dem Geist hervorgeht”: Giorgio Vasari verstand die Zeichnung als das alle bildenden Künste verbindende, auf den geistigen Entwurf zurückführende Fundament. Die Idealisierung der Zeichnung als unmittelbarem, durch die Materie kaum behindertem Niederschlag eines schöpferischen Konzepts erreichte ihre extreme Formulierung in Federico Zuccaros neuplatonischer Kunsttheorie, die vom “äußeren Disegno” der händischen Zeichnung einen “inneren”, an der Idee teilhabenden Disegno abtrennt. Die Vielfalt der zeichnerischen Praxis der Frühen Neuzeit lässt sich allerdings nicht auf die metaphysische Überhöhung in der florentinisch-römischen Kunsttheorie reduzieren. Und auch die in neueren Studien entworfene Idealtypik eines ‘klassischen’ Dispositivs der Zeichnung kann nicht alle zeichnerischen Möglichkeiten der Frühen Neuzeit erfassen. Deren Reichtum möchte die Ringvorlesung an exemplarischen Beispielen diskutieren. Die Bandbreite reicht dabei von den Meisterzeichnungen der Hochrenaissance bis zu Aktstudien in der Akademieausbildung, von ‘autonomen’ Zeichnungen bis zu Architekturaufnahmen usw. Die Ringvorlesung wird in Zusammenarbeit mit der Graphischen Sammlung des Frankfurter Städel-Museums veranstaltet. Ihr besonderes Anliegen ist es, die Studierenden für die spezifischen Bedingungen und Möglichkeiten des Mediums Zeichnung zu sensibilisieren und zwischen der akademischen Lehre und den auf kennerschaftlicher Erfahrung beruhenden Kompetenzen der Zeichnungsforschung zu vermitteln.

Ringvorlesung des Kunstgeschichtlichen Instituts der Goethe-Universität Frankfurt a. M. in Zusammenarbeit mit der Graphischen Sammlung des Städel Museums Frankfurt a. M.
Konzeption: Hans Aurenhammer (Goethe-Universität), Martin Sonnabend (Städel Museum, Leiter Graphische Sammlung bis 1750)

 
 
 

Programm

Alle Vorträge finden über den Zeitraum vom 23. Oktober 2018 bis 05. Februar 2019 in Frankfurt am Main an der Goethe-Universität, Campus Westend, Hörsaalzentrum HZ 8 dienstags von jeweils 18 – 20 Uhr statt.

23.10.18 ALESSANDRO NOVA (Kunstgeschichtliches Institut in Florenz/Max-Planck-Institut):
Botanische Präzision und imaginierte Landschaften: . Zeichnung als Naturerfindung bei Leonardo
6.11.18 MARTIN SONNABEND (Städel Museum, Graphische Sammlung):
Verstehen und Kennerschaft. Zur Zuschreibung einiger Zeichnungen von Michelangelo
20.11.18 WOLFRAM PICHLER (Universität Wien):
Architektur entwerfen in der Frühen Neuzeit: n. Neuere theoretische Zugänge
4.12.18 SEBASTIAN FITZNER (Freie Universität Berlin):
Skizze, Vogelschau und Konvolut. Fürstliche Zeichenpraktiken an Hessischen Höfen in der Frühen Neuzeit
18.12.18 DANIELA BOHDE (Universität Stuttgart):
Jenseits des Disegno. Selbständige deutsche Zeichnungen des frühen 16. Jahrhunderts
15.1.19 SUSANNE MÜLLER-BECHTEL (Universität Würzburg):
Täglich, topisch, transnational. Akademisches Aktstudium in der Vormoderne
22.1.19 CATHERINE WHISTLER (Ashmolean Museum, Oxford):
Disegno and Drawing in Venice in the Age of Titian
5.2.19 FRANK FEHRENBACH (Universität Hamburg):
‚Componimento inculto‘. Leonardos zeichnerische Imagination

Die einzelnen Vorträge finden sich ebenso in der Veranstaltungsübersicht des Instituts der Goethe Universität unter den Veranstaltungen.

Wir wünschen allen Teilnehmenden viel Spaß und eine lehrreiche Zeit in Frankfurt!

deine Fachgruppe Kunstgeschichte

Clara